Jeder seine eigene Stimme

 

Viel Applaus beim Frühlingskonzert der Musikgesellschaft Wilderswil

 

Bei einem solch abwechslungsreichen Musikprogramm wird sogar der schönste Frühlingsabend zur Nebensache. Die Musiker aus Wilderswil verabschiedeten sich vergangenen Samstag mit einem unterhaltsamen Konzert vom Turnhallensaal.

 

„Schwarz auf Weiss“ so verzierten Musiknoten die vorgelegten Blätter. Unbeweglich und schweigsam lagen sie auf den Notenständern. Die Zuschauer warteten gespannt, bis die Finger der Musiker
die Tastaturen der Klarinetten und die Lippen der Trompeter die Blasinstrumente berührten oder die Hände zwei Schlagzeugstäbe ergriffen.
Der letzte Abend, an dem die Musikgesellschaft Wilderswil in der Turnhalle spielte, begann.
   

 

Im schmucken umgewandelten Konzertsaal, während drei Stunden lauschten am vergangenen Samstag dreihundert gespitzte Ohrenpaare den kleinen und grossen Musikanten. Eingeleitet wurde des Konzert durch die sympathischen Jungtambouren und Jugendspieler. Ihre strahlenden Augen drückten Freude und Stolz aus. Zufrieden schien auch Markus Graf, der Dirigent der Musikgesellschaft Wilderswil. Obwohl er von seinen kleinen und grossen Musikanten viel fordert, sieht das Resultat vielversprechend aus.

 

                                                                                                       In gleicher Weise beeindruckte daher das von den älteren Musikern gespielte Stück «Oregon» von Jacob de Haan. Durch diese Melodie in die Abenteuer des Wilden Westens versetzt, erwachte die Abenddämmerung über dem Harder zum weiten Horizont der Prärie und wilde Mustangs
galoppierten in Gedanken durch den Konzertsaal.
Diese Stimmung entstand erst durch die Einheit, welche die Musikgesellschaft Wilderswil bildet.
Sie spielen miteinander und füreinander.           

 

Dabei erfreuen sich vor allem die Jungtambouren an wachsenden Mitspielerzahlen. Bestaunt wurde das grosse Interesse seitens der Musikfreunde und der Musiker, welche sich vergangenen Samstagabend in der Turnhalle einfanden. Trotzdem wird nicht vergessen, dass jeder seine eigene Stimme hat, durch die das Konzert zu einem einmaligen Anlass wird.

 

Applaus ernteten neben den Musikanten und
Leitern auch diverse Showeinlagen.

So wurde die tragische Melodie des Musicals
«The Phantom of the Opera» von Andrew Lloyd
Webber und Warren Barker durch den Auftritt
des Phantoms, durch Nebelwolken, die den Saal
durchstreiften, und durch einen flackernden Kronleuchter verdüstert.
         
 

 

                         Aufheiternde Stücke fanden sich in «Hello Dolly»
von Jerry Herman und John G. Mortimer, das durch
den Solopart von Peter Hiltbrand erfrischt wurde.

Eine Erfrischung wird die MG Wilderswil, die dieses
Jahr ihr 99. Jubiläum feiert, ab August 2005 auch
selber erfahren: Die Zeiten, in denen die Turnhalle
als Konzertsaal gedient hat, sind vorbei.

 

Ein neues musikalisches Zentrum entsteht im geräumigeren Mehrzweckgebäude in Wilderswil und auch dort wird es für jede Stimme einen Platz haben.