Kreismusiktag Grindelwald vom 14.06.2015
Unser Posaunist Markus Signer mit den MGW Ehrendamen vlnr. Chiara Veit, Céline Fischer, Christel Stettler und Nicole Bischoff
Bild und Text aus der JZ vom 16.06.15
Fröhliche Musik auch bei Regenwetter
Elf Musikvereine aus dem Kreis 1 des Berner Oberländischen Musikverbandes sowie zwei
Gastvereine nahmen am diesjährigen Kreismusiktag teil. Eine genussvolle Veranstaltung voller musikalischer Höhpunkte. Vielen Jungmusikanten wurde am Samstag eine Plattform geboten. Die Gastmusik,
der Musikverein Muttenz aus dem Kanton Baselland, spielte unter der Leitung von Viktor Behounek beim Empfang, beim Platzkonzert sowie während des Mittagessens für Musikanten und Zuschauer auf.
Dass sie aber einen ganzen Festsaal (Sportzentrumhalle) zum Brodeln bringen würden, war wohl nicht vorgesehen. Nach all der Nervosität und Konzentration beim Spielen der Musikstücke vor grossem
Publikum kletterte im Festgelände des Sportzentrums das Stimmungsbarometer plötzlich auf die höchste Stufe. Draussen regnete es, und im Innern des Festsaals war Singen und Feiern angesagt.
Beinahe sämtliche Musikantinnen und Musikanten standen kurz vor den Marschvorträgen auf den Festbänken oder klinkten sich bei der spontanen Polonaise rund um die Tische mit
ein.
Den ganzen Sonntagvormittag blieb es einigermassen trocken auf den Strassen von
Grindelwald, und die Hoffnung auf die Marschmusikparade durchs Dorf blieb bis zum Entscheid des Organisationskomitees bestehen. Die Musikparade der 13 Formationen und das Finale des Gesamtchors
wurden aber schliesslich wegen des Regens im Sportzentruminnern durchgeführt. Nicht nur musikalisch war dies das Highlight des Tages, sondern die ganze Farbenpracht der verschiedenen Uniformen in
Aubergine, Gelb, Rot oder Grün war fürs Auge ein wunderschöner Anblick.
Einzigartig, originell oder traditionell
«Jemand muss den Anfang machen», sagte Jakob Leuenberger von der Musikgesellschaft Matten nach dem Konzertauftritt als erste Formation des Tages in der Kirche. Diverse Titel aus Konzert- und Unterhaltungsmusik hatte der Dirigent zu einer Einheit zusammengestellt. Nach dem kurzen Konzertstück «Festival Day» folgten «Aber bitte mit Sahne», «Skandal im Sperrbezirk» und weitere. Weil die Zeit nicht drängte, kamen die paar wenigen Zuhörer jedoch bei der geforderten Zugabe noch in den Genuss eines ganz speziellen Musikvortrages. Den «Heimwehfluhmarsch» von Remo Boggio spiele sonst niemand in der Schweiz, erklärte Leuenberger.
«Wir sind nicht die Besten – aber die Originellsten», sagte der Fähnrich der Blasmusik
Hasliberg. Bei ihrem Auftritt bewiesen sie diese Aussage. Sie spielten gute Musik und passten den Text beim Marsch von Jakob Bieri auf die Grindelwalder Variante an. Auf der Sinnesreise beim
Stück von Larry Neeck «The Glacier Express» erfüllten sich so manche Sommerträume und Wintermärchen. Musikalisch rollte die Musikgesellschaft bis zu den Wolken, schwebte in paradiesischen Sphären
und erlebte Wimpernschläge des Glücks.